Herkunft
des Zwingernamen "vom Schütting"
Der "Schütting" ein im
Jahre l538 in der Mitte der Stadt Bremen
errichtetes Gebäude, ist das Zentrum
der Bremer Kaufleute und Wirtschaft
- ein Symbol für Macht und Einflußreichtum.
Über dem Portal dieses Gebäudes
steht der typisch bremische Wahlspruch
:
"BUTEN
UND BINNEN - WAGEN UND WINNEN".
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Zu
unseren beiden ersten Boxern Uganda
und Pirol
holten
wir l955 als Dritte im Bunde die Pirol-Tochter
Camma
vom Letzten Hafen.
Sie stammte aus Uganda´s Schwester
Unke von der Fischerhütte. Camma
wurde die Begründerin der Boxer "vom
Schütting".
Aus dem ersten Wurf von unseren beiden Sieger-Hunden
Uganda und Pirol behielten
wir von 12 gesunden, kräftigen Welpen
keinen, die besseren Welpen lagen zur gleichen
Zeit bei Unke. Folglich suchten wir
uns gleich nach der Geburt die propere Camma
aus. Camma entwickelte sich hervorragend
- sie wurde l958 und l959 Bundessiegerin,
Klubsiegerin und Internationaler Champion.
Es war eine besondere Freude, diese herrliche
Hündin zu besitzen.
Sie brachte uns nach dem Heiner v. Zwergeck-Sohn
Wasko von der Reiterstadt Verden
die Klub- und Bundessiegerin Bele
vom Schütting.
Wir hatten neben der gelben Bele
auch ihre gestromte Schwester Beira
behalten. Diese beiden Schwestern produzierten
l962/63 die ersten Würfe nach Witherford
Hot Chestnut.
Die deutschen Züchter haben Hot Chestnut
anfänglich mit großer Skepsis gemieden,
nur zwei erfahrene ausländische Züchter
fanden den Mut, ihn einzusetzen, Frau Cloppenburg
aus Holland (Zwinger v. Neu-Drosedow) und
Dr. Tomaso Bosi aus Italien (Zwinger Val di
Senio), so mußte ich versuchen, Hot
Chestnut's gute Anlagen mit den eigenen
Hündinnen hervorzubringen. Einen Klasse-Wurf,
aus dem alle 6 Welpen mit "Vorzüglich"
bewertet wurden, wies die gestromte Beira
auf.
Im nachhinein habe ich es bedauert, dass ich
aus diesem Wurf nicht Donna
vom Schütting
behalten habe, die l963 Klub- und Bundessiegerin
wurde und sich auch im Ausland als Internationaler
Champion beweisen konnte. Sie machte natürlich
auch so viel Reklame, ebenso wie Hinnerk
vom Schütting,
der nach Hot Chestnut aus der gelben
Siegerin Bele hervorgegangen war.
Hinnerk wurde von dem damals frisch
aufstrebenden Züchter Willibald Wendel
(Boxer v. Nassau-Oranien) zu allen erreichbaren
Sieger-Titeln geführt. Bei uns blieb
die Schwester Honeymoon;
sie konnte zwar Siegeranwartschaften erringen,
aber den Typ, den ich von dem gestromten Farbschlag
gewöhnt war, brachte sie nicht.
Deshalb
bekam ich von Pat Withers die dunkelgestromte
Hündin Witherford
Hot Strawberry
bei der gute britische Vererber eingekreuzt
worden waren, so dass sie sich gut zur weiteren
Linienzucht mit Hot Chestnut geeignet
hat. Für eine erfolgreiche Linienzucht
haben gelegentliche Einkreuzungen oberste
Priorität. Gute Ergebnisse gaben uns
Recht. Jupiter,
Nestor
und Nauke vom Schütting entwickelten
sich zu eindrucksvollen Rüden, aber sie
kamen in einer Zeit, wo sich nach ständig
angestiegenen guten Zuchtresultaten nach Hot
Chestnut in Deutschland eine immer stärkere
Front aufmachte, was mich letztendlich etwas
entmutigte. Nachdem ein Richterkollege Jupiter
öffentlich im Ring aufs Gröbste
demontiert hatte, ließ ich Nestor
zu Hause und Nauke nach Dänemark
abwandern. Hier wurde der imposante Nauke
von dem heute weltbekannten Allrounder Ole
Staunsjker zu einer erfolgreichen internationalen
Karriere geführt. Ein total bessenes
junges Anfänger-Paar brachte es nach
unzähligen Ausstellungen l978 noch mit
dem Us-Ranus-Sohn
Mango
vom Schütting
zu dem letzten deutschen Klubsieger für
den Zwinger "vom Schütting".
Zum
Ende der siebziger Jahre entschied ich mich
dann endgültig, lieber meine weiteren
Welpen an reine Liebhaber der Rasse und ins
Ausland abzugeben. Von der Us-Ranus-Tochter
Julie
vom Schütting
hatte ich nie erwartet, dass sie von Spanien
aus zur Weltausstellung nach Marokko gebracht
werden würde. Ich hörte nur plötzlich
von den hocherfreuten Besitzern, dass Julie
von dem weltbekannten Allrounder Joe Braddon
zur Weltsiegerin gekürt worden war. Noch
überraschter war ich, dass mir Julie
eines Tages zurück geschenkt wurde. Sie
sollte mir helfen, eine ziemlich schwierige
Zeit mit Welpenverlusten zu überstehen.
Dieses unbekümmerte Wesen bescherte mir
dann noch einmal einen super Zuchterfolg.
Sie brachte nach dem Internationalen Champion
l975 Enok
vom Schütting,
der aus einer Vater/Tochter-Paarung auf Hot
Chestnut stammte, im Jahre l978 aus einem
erstklassigen Wurf den acht-fachen "Sire
of the Year l982 - l988" der Federation
of Boxer Clubs of South Africa Wiking
vom Schütting.
Er hält bis heute seinen Nachwuchs-Rekord
von 2O südafrikanischen Champions.
Vico und Casper. Vicomte
du Grand Jardin habe ich einer plötzlichen
inneren Regung folgend von einer Richterverpflichtung
aus der Mitte Frankreichs mitgebracht. Meine
Richterkollegin Madame de la Mette wartete
schon im Auto auf mich, als mir noch eine
riesengroße Baby-Klasse präsentiert
wurde. Unter sämtlichen jungen Rüden
lenkte mich die Aufmerksamkeit auf einen jugen
Rüden, der von einem Jungen geführt
wurde. Er zeigte ein beeindruckendes, kontrolliertes
Gangwerk mit viel Raumgewinn. Besonders gefiel
mir seine Selbstsicherheit und seine stolze
Haltung. Sein Züchter schien mich zu
fragen, ob er mir besser gefiel als sein Wurfbruder,
den er selbst an der Leine hatte. Nach einigen
Verständigungsschwierigkeiten hatte ich
schließlich den hübschen Welpen
auf dem Schoß und so er fuhr er mit
mir über Paris nach Bremen. Erst später
erfuhr ich, dass Vico von den großen
französischen Siegern Perry
und Stafke du Chemin de Fleuri abstammte.
Er entwickelte sich zu einem sehr eleganten
Hund, der mir nach dem Verlust der meisten
meiner Hunde von früher in meiner Einsamkeit
ein gutes Gefühl gab. Vico wurde
ein paar Mal ausgestellt, aber gegen Rüden
eines Kalibers von Mirko vom Turmblick
konnte er nicht vorne stehen. Nach dem Gewinn
einer Klubsieger-Anwartschaft unter Bodo Grolla
blieb er zu Hause. Vico war mir eine
große Stütze, mein getreuer Begleiter
starb in hohem Alter von 12,5 Jahren. Zurück
blieb die junge Hündin Pita vom Okeler
Forst.
Als mein Vater nicht mehr an meiner Seite
lebte, mußte ich hart arbeiten, um unser
Geschäft am Leben zu halten. Während
dieser Jahre war das Züchten nicht möglich.
Aber eines Tages hörte ich von einer
Freundin in England, Mrs. Barbara Murray,
dass ein vielversprechender Jungrüde
bei den bekannten Marbelton Boxern
in Aussteller-Hände abgegeben werden
sollte. Ich wurde schwach, es sollte wieder
ein Engländer ins Haus. Die Züchterin,
Mrs. Mary Hanbleton, schickte mir prompt einige
hübsche Bilder. Es dauerte nur ein paar
Wochen, bis Marbelton
Ghost Writer
nach Hamburg geflogen kam. Der auf Anhieb
stets vorwärts marschierende, unkomplizierte
junge Rüde fühlte sich alsbald zu
Hause, was Pita und mir sehr angenehm
war. Casper wurde ein kräftiger
Boxer mit vorzüglichem Kopf und viel
Eleganz. Er war auf Zuchtschauen in der Jugend
und in den Gebrauchshundeklassen recht erfolgreich.
Er gewann schließlich die Titel Europasieger
2000 und Internationaler Champion 2001 - eine
hocherfreuliche Ausstellungskarriere. In seinem
Stammbaum stehen viele bekannte Britische
Gewinner, leider sind die heutigen Züchter
nicht sehr interessiert. Deshalb ist er jetzt
im Alter von 8,5 Jahren unser souveräner
Meuteführer.
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