index
kurze Einführung
Putzi und Pummel
Uganda von der Fischerhütte
Herr Leo Helbig
Pirol von Rosenheim
Witherford Hot Chestnut
Wie das Leben so spielt, war es - wie für die meisten Boxerliebhaber - auch bei mir reiner Zufall, dass ich meinen Weg zu den Boxern gefunden habe. Von klein auf waren Tiere Teil meines Lebens. Meine erste große Liebe waren Pferde, die mich von einer Zukunft mit diesen herrlichen Vierbeinern träumen ließen. Aber der zweite Weltkrieg machte alles zunichte. Wir verloren Haus und Hof, alle Tiere in einem verheerenden Feuer-Inferno. Nach dem Verlust unseres treuen Schäferhundes suchten meine Eltern verzweifelt nach einem neuen Begleiter für mich. Zuerst fanden sie einen achtjährigen Scottie, dann zwei Skyeterrier-Welpen (Putzi und Pummel). Einen davon verloren wir an Staupe und das Drama begann mit der zurückgelassenen zarten Schwester, die an Einsamkeit zu zerbrechen schien. Es war purer Zufall, dass wir bei unserer verzweifelten Suche nach schneller Rettung auf eine junge Boxer-Welpin stießen. Sie brachte mit ihrer überströmenden Energie und Fröhlichkeit der schwachen, sensiblen Skye-Hündin den Lebenswillen zurück.

Im Jahre l952 fanden meine Eltern und ich den Weg zum Boxer-Klub EV München. Unsere Boxerhündin Uganda von de Fischerhütte aus der Zucht des damaligen Zuchtleiters Herr Leo Helbig war ein stattliches Exemplar geworden. Annimiert von vielen Boxerfreunden rasten wir voller Neugier mit ihr von Ausstellung zu Ausstellung. Ohne dass wir von den Anforderungen des Standards, geschweige denn von Zuchtzielen eine Ahnung hatten, suchten wir die Bestätigung unserer Erwartungen. Ich persönlich fand es besonders reizvoll, die Hündin ins rechte Licht zu stellen und mit ihr Siege davon zu holen. Als mein Vater kurze Zeit später aus Mitleid aus einer schlechten Haltung den Jungrüden Pirol vom Rosenheim ins Haus geholt hatte und dann ein Jahr später derselbe Hund Bundessieger l954 geworden war, platzte die Familie Rezewski schier vor Freude und Stolz über unsere beiden erfolgreichen Boxer ! Natürlich schienen sie in unseren Augen unschlagbar...

Als ich vorlaut wurde und versuchte, nur noch erhobenen Hauptes allen Boxerleuten unsere Hunde im chic aufgemachten Bilderalbum als das Nonplusultra zu präsentieren, kam die Zeit, dass mich Herr Helbig wieder auf den Boden der Realität zurückbringen mußte. So führte er mich zu der großen alten Dame des Boxers, Frau Stockmann, ich lernte die Ziele der Atibox (Association Technique Internationale Du Boxer) kennen und kam in seiner Begleitung zu den damals führenden Züchtern in England. Auf der Rückreise von unserem ersten Besuch bei Pat Withers, fühlte ich mich zutiefst betroffen, von dem großen Unterschied, den die Witherford Boxers gegenüber unseren eigenen Hunden in Bremen aufzeigten. Eine Zeit lang kam ich mir wie ein Häuflein Unglück vor, weil ich die wahrgenommenen Unterschiede nicht richtig einordnen konnte. Doch letztendlich kam die alte Kämpfernatur in mir zurück und wurde mir klar, ich wollte einen Witherford-Rüden, um mit ihm eine Verbesserung unserer eigenen Zucht zu erreichen. Der junge Welpe Witherford Hot Chestnut sollte mein Leben mit Boxern bis zum heutigen Tag bestimmen.
top
© Karin Rezewski 2005, created by Dunja